Meditation

Das Thema Meditation ist in der heutigen Zeit in vielen Medien immer präsenter geworden.
Das Bedürfnis nach Ruhe und Ausgewogenheit nimmt auf Grund des immer hektischer werdenden Alltags gerade bei den Menschen in der westlichen Welt immer mehr zu.
Doch was macht die Faszination von Meditation eigentlich aus und warum wird sie in der heutigen Zeit immer wichtiger?

Meditation in der Welt der Logik und des Verstandes

Unsere westliche Kultur ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts, also seit Beginn der Industrialisierung und der Rationalisierung, geprägt von Verstand und Logik.
Verstand und Logik wird in der indischen Tradition jedoch der „Maya“ zu geordnet. „Maya“, das ist die Welt der äußeren Erscheinungsformen. In der westlichen Welt tendieren die Menschen dazu, sich in den physikalischen Erscheinungsformen der äußeren Welt zu verstricken. Das geschieht dadurch, dass man lediglich dem was man beobachten und messen kann Bedeutung beimisst. Aus diesen Beobachtungen und Messungen ziehen wir dann unsere Rückschlüsse auf die Welt und leitet daraus wiederum Gesetzmäßigkeiten ab, die dann in das Schulbuchwissen und das Wissen der Universitäten Eingang findet.

Diese abgeleiteten Gesetzmäßigkeiten setzt die Gesellschaft dann in Form von Techniken, Methoden und Anwendungen um. Diese Form von Wissensvermittlung hat sich offenbar bewährt, denn es hat vielen Menschen geholfen ihr Leben neu zu erschaffen, neue Lebensgrundlagen zu bilden, sich aus der Abhängigkeit von Natur, Witterung oder Klimazonen zu befreien. Die Schattenseite dieser Entwicklung ist jedoch, dass sich die Menschen verfangen haben in dieser Physik, in dieser naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise und den Bezug zum Spirituellen, zum Geistigen teilweise verloren haben. Für viele Menschen ist das Geistige doch etwas schwieriger zu ermitteln und zu empfinden als das Grobstoffliche, was man begreifen, angreifen und berühren kann. Der westliche Mensch ist heutzutage mehrheitlich zu einem rationalen Menschen reduziert worden und er hat einige Bezüge verloren.

Der Osten – Heimat der Spiritualität – Meditation als Brücke

Ganz anders ist dies in dem indischen bzw. östlichen Kulturkreis. In der Heimat des Buddhismus, des Yoga und der Meditation. Hier ist das Geistige, trotz Industrialisierung und Gesellschaftswandel, noch sehr viel präsenter als im Westen. Dort haben bestimmte spirituelle Richtungen so sehr an Bedeutung verloren. Auch wenn Industrialisierung und Wohlstand Einzug gefunden hat gibt es immer noch sehr deutliche spirituelle Bezüge.
Meditation hat eine lange Geschichte und wurde in vielen kulturellen und spirituellen Situationen angewandt. Dabei ging es immer darum, den Himmel auf die Erde zu bringen. Es war immer ein Zustand wo in der absoluten Leere, in diesem Einheitsbewusstsein wo nichts mehr ist, Neues geschöpft worden ist. Geschöpft meint in diesem Fall die Manifestation neuer Schöpfungsimpulse oder des eigenen Wesens, der eigenen Persönlichkeit, der eigenen spirituellen Vollendung. Darum ist Meditation in der heutigen Zeit so wichtig. Sie hilft, wieder die Brücke zu bauen zwischen der realen physischen Welt und der geistig spirituellen Welt. Die geistige Welt beeinflusst auch die physikalische Welt. In der Meditation werden uns diese Zusammenhänge sichtbar. Es erschließt sich das große Ganze in einem Bewusstsein von Einheit.

Meditation in der Moderne

Meditation erlangt heute immer mehr Bedeutung bei den Menschen, die spüren, dass ihnen ein Teil fehlt, ohne dass sie genau definieren könnten was ihnen fehlt. Viele spüren jedoch ganz unbewusst und intuitiv, dass Meditation genau dieses Verbindungsstück sein kann zu dem was sie glauben was ihnen fehlt. Sie spüren dieses Bedürfnis nach Stille, nach innerer Einkehr und besuchen Meditationskurse, machen ein Meditationstraining und hören sich Meditationsmusik an. Dieses Phänomen wird sich noch in den nächsten Jahren verstärken. Viele Menschen werden den Wert von Meditationen erkennen, werden spüren, dass durch Meditieren ihr eigenes Bewusstsein, ihr eigenes Wesen gefüllt werden kann mit sich selber, mit etwas was so lange von ihnen getrennt war. Dies kann plötzlich über das Meditieren erspürt werden, eingeladen werden, in den Menschen Einzug finden.

Was bringt Meditation?

Die Meditation dient den Menschen zur Ausrichtung, zum eigenen Heilwerden, zur Zentrierung und Fokussierung. Sie ist natürlich auch eine Wissensbrücke, die das grobstoffliche physikalische Wissen mit den geistigen kosmischen Prinzipien verbindet. Denn das Wissen ohne Input ist ein Wissen, das irgendwann einen Stillstand erfährt. Kreativität und Ideenreichtum kommen immer aus einer spirituellen Ebene, einer Ebene fern ab von Raum und Zeit und physikalischen Gesetzmäßigkeiten.

Um die eigene Kreativität zu aktivieren, bedarf es einer Öffnung zum Kosmos, zur geistigen Welt, den spirituellen Wissensebenen und dem göttlichen sowie dem eigenen Himmel. „Der göttliche Himmel hat kein Anfang und kein Ende, ist überall. Unser Platz im göttlichen Himmel, der nur uns gehört und den wir nicht verlieren können, hat auf der Erde seine Entsprechung in unserem Inneren, im Herz und unserem individuellen Kern. Wir können also den göttlichen Himmel berühren, indem wir in unser Herz gehen. Dieser Himmel in unserem Herzen ist der Quell unserer Inspirationen und Kreativität“, so Agni Eickermann. An diesem Ort, außerhalb von Raum und Zeit, sind wir mit Gott und der Unendlichkeit eins.

Ideen aus dem KosmosIdeen kommen in bestimmten Zeitabständen zur Erde, finden durch viele Menschen, die einen Bezug zum Geistigen haben, ihren Ausdruck. Viele würden jedoch nicht die geistige Welt als Herkunftsort ihrer Eingebungen wahrnehmen, sondern sie sagen, dass sie ihre Ideen im Schlaf bekommen, in einer entspannten Minute oder im Alltag. Viele kreative Köpfe sprudeln über von Ideen ohne genau zu wissen woher diese Ideen kommen, aber es ist immer ein Kanal, eine Verbindung zum Geistigen, der diesen Ideenreichtum und die Kreativität in den Menschen auslöst. Menschen, die auf ihrem spirituellen Weg voranschreiten wollen finden in der Meditation eine Möglichkeit. Eine Möglichkeit sich zu zentrieren, aber auch eine Möglichkeit, ihr eigenes Wesen über die Verbindung zum Himmel auf der Erde zum Ausdruck zu bringen. Die Meditation ist eine Methode, ein Mittler, der das Irdische mit dem Geistigen verbindet.

Welche Arten von Meditation gibt es?

Die Meditation kann auch neben den hohen Zielen von Einheit und Vollendung ziel- und zweckorientiert sein. Ob das jetzt eine Achtsamkeitsmeditation, eine transzendale Meditation, eine dynamische Meditation, Heilmeditation, eine Meditation zur Entspannung, autogenes Training, eine Chakrenmeditation (Herzchakra Meditation), eine Gebetsmeditation, eine Arbeitsmeditation, eine Konzentrationsmeditation oder eine geführte Meditation ist. Es gibt viele Facetten und Möglichkeiten der Meditation. Sie können einem bestimmten Thema, einem bestimmten Zweck untergeordnet sein wie z. B. eine Meditation zur Selbstheilung, Meditation zum Abnehmen, eine Meditation zum Loslassen oder eine Meditation zum Einschlafen.

Als Meditation für Anfänger eignet sich zum Beispiel im ersten Schritt eine simple Entspannungsmeditation, wo man über den Atem plötzlich in einem Zustand von achtsamem Gegenwartsbewusstsein kommt und plötzlich merkt, dass man über Atemübungen man den Geist unter Kontrolle bringen kann, sich von den Gedankenwelten, die einen beherrschen, loslösen kann, um innere Ruhe zu empfinden. Wichtig beim meditieren lernen ist immer, dass man bereits zu Beginn intuitiv aus dem Bauchgefühl heraus die Meditation auswählt, welche die geeignetste ist.

Wenn jemand seelische oder körperliche Beschwerden hat kann er natürlich über eine Heilmeditation Defizite ausgleichen. Er kann das was dem Körper oder der Seele fehlt energetisch in Form von Meditation in sich einladen, um wieder Informationslücken im eigenen Energie- und Bewusstseinssystem zu schließen.

Arbeitsmeditationen können dafür dienen, dass man die Arbeit achtsam leistet und man nicht Geist und Körper spaltet, indem der Geist an etwas anderes denkt als der Körper arbeitet. Das heißt in den Arbeitsmeditationen erfährt man die Einheit zwischen Geist und Körper in der Gegenwart. Man ist nicht getrennt von Körper und Geist, sondern der Geist ist der Körper und der Körper beeinflusst den Geist in der Situation.

Meditation- das Nichts in Allem

Bei der Sitzhaltung während der Meditation kann man sich ebenfalls nach seinem Bauchgefühl richten. Für Anfänger eignet sich vielleicht zunächst ein Stuhl, der guten Bodenkontakt der Füße sowie eine gerade Meditations-Sitzhaltung ermöglicht. Für Fortgeschrittene gibt es verschiedene Möglichkeiten wie der Schneider-, Lotus- oder Fersensitz mit Meditationskissen oder Bänkchen oder ohne.
Die Energie der Meditation ist immer das unendliche Licht der Liebe, die Göttlichkeit, der große Geist, der Atem Gottes, das OM. Meditation wird vielfach in einigen Traditionen über das Gebet oder das zitieren von Mantren ausgelöst.

Ein bekanntes Meditationsmanta in der Agnitraditon als Teil der Herzensmeditation ist beispielsweise „Gott ist Liebe“. Da man in der Meditation sich mit dem vereinigt worüber man meditiert, ist „Gott ist Liebe“ ein Symbol für die Einheit mit Gott in Liebe und kann laut Agni Eickermann zu diesem Zustand führen. Das Mantra hilft bei der Auflösung aus der Polarität, dem Karma und Verstricktsein. Wir sind eins und Ausdruck der Liebe des einen.

Eine Herzensmeditation beispielsweise läuft in drei Phasen ab. Man beginnt mit der Rezitation des Mantras „Gott ist Liebe“ und behält dieses solange bei bis man fähig ist sich zu zentrieren und in die nächste Stufe der Meditation eintritt. In der darauf folgenden Phase der Kontemplation tritt man in eine erhöhte Energiestufe ein und erkennt, dass das in uns ist vorüber wir meditieren. In diesem Fall hört das „Gott ist Liebe“ Mantra nicht auf, sondern läuft immer weiter. Wir können jetzt Kontakt mit unserem höheren Selbst aufnehmen und auf dieser Ebene Fragen stellen und Antworten erhalten. In dieser Phase können auch Heilenergien verschickt und Hände aufgelegt werden. In der dritten Phase, der eigentlichen Meditation tauchen wir ganz tief ein und werden tatsächlich eins mit „Gott ist Liebe“. Hier hört die Existenz von Zeit und Raum auf. Es entsteht ein nicht polarer Zustand wo wir uns ausdehnen und unseren eigenen Himmel, den göttlichen Himmel und andere Welten wahrnehmen können.

Das Leerwerden von Gedanken, Wünschen, Bedürfnissen ist der große Sinn der Meditation. Zuhören und das Freisein von Erwartungen führt uns zu uns selbst zurück.

Als Meditionsanfänger ist es sicher sinnvoll, sich vielleicht zunächst einem spirituellen Lehrer zuzuwenden, der einem eine Einführung in die Meditation gibt. Durch ihn können wir lernen, die Chakren miteinander wieder im Fluss zu verbinden und uns auf unser Herz zu konzentrieren. Die Meditation sollte dabei zu unserer täglichen Disziplin werden und zur gleichen Uhrzeit möglichst am gleichen Ort durchgeführt werden. Wenn wir diesen Rhythmus lange genug beibehalten, wird sie mit der Zeit zum selbstverständlichen Teil unseres Lebens. So kann sie auf Dauer unser Leben bereichern, ein Zuhause in uns Selbst erschaffen, das unbeteiligt an der Welt der Gedanken und der äußeren Sinneseindrücke ist. Mit der Übung können wir immer schneller in meditative Zustände kommen und Meditation wird zu einem Prozess, der eigentlich niemals aufhört. Wir sind über die Jahre der Übung dann ständig mit unserem eigenen Himmel verbunden und finden darin immer mehr Tiefe und Selbstverständlichkeit. Deshalb sollten wir noch heute anfangen, es regelmäßig zu tun.

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